Prärieklapperschlange, Crotalis viridis

Allgemeines

Es gibt insgesamt die folgenden 47 verschiedene Arten von Klapperschlangen, die alle nur auf dem amerikanischen Kontinent vorkommen.
Die Prärie-Klapperschlange (Crotalus viridis viridis) kommt in vielen Staaten in der Mitte der USA vom südlichen Kanada bis nach Nordmexiko vor - und zwar in Höhen bis zu ca. 3.000 m vor.
Sie lebt besonders in Präriegebieten, Trockenwäldern, Kiefergehölzen oder Fluss-Canyons.
Die Unterart Crotalis viridis nuntius (Hopi-Klapperschlange) dagen kommt nur in einem kleinen Teil Arizonas vor.
Die Schlangenart verfügt über folgende zwei Unterarten
- Crotalus viridis viridis (Prärie-Klapperschlange)
- Crotalus viridis nuntius (Hopi-Klapperschlange)
Eine Liste dieser 47 echten Klapperschlangen findet man hier >>>

Hinweis
In diesem Abschnitt wird die Unterart Crotalus viridis viridis näher beschrieben.

Die umfangreichste Sammlung an Klapperschlangen mit hervorragenden Beschreibungen:
American International Rattlesnake Museum
202 San Felipe NW Suite A
Albuquerque
New Mexico
USA
Tel.: 01 - 505 - 242-6569
www. rattlesnakes.com

Systematische Einteilung

Familie Vipern (Viperidae)
Gattung echte Klapperschlange(Crotalus)
Art Prärieklapperschlange (Crotalis viridis)
Unterart Prärieklapperschlange (Crotalis viridis viridis)

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Prairie rattlesnake, Western rattlesnake
  • Französisch:

Aussehen, Verhalten

Das Tier erreicht eine Größe von 90 cm bis etwa 1,60 m. Die Schlange weist auf dem Rücken ein Grundmuster von dunkel gefärbten Flecken auf einem hellen Untergrund auf. Die Grundfärbung der Tiere, reicht jedoch, je nach Lebensraum, von dunkel- bis hellgrau über braun,ocker und gelblich, bis hin zu rötlich oder sogar grünlich gefärbten Tieren. Ihre Bauchseite ist meist einfarbig oderleicht gesprenkelt. Die Schuppen des Tieres sind stark gekielt.Ihr Kopf ist ausgeprägt und besitzt eine flache Dreiecksform. Von den Augen gehen helle Streifen bis zu den Mundwinkeln. Ihre Pupillen stehen senkrecht. Allerdings weicht die Färbung bei den diversen Unterarten oft davon ab.
Die Schlänge ist lebend gebärend und bringt zwischen 6 bis 10 Junge zur Welt. Sie ist dämmerungs- und nachtaktiv. Ihre Nahrung besteht aus Nagern, Echsen und Vögeln. Beim Annähern von Menschen oder sonstiger Gefahr gibt die Schlange mit ihren Rasseln ein deutliches Warnsignal. Es sei darauf hingewiesen, dass junge Schlangen dieses Warnsignal noch nicht abgeben können, obwohl ihre Giftigkeit sich kaum von ausgewachsenen Exemplaren unterscheidet. Während der kälteren Jahreszeit hält sie bis zu 6 Monaten gut versteckt Winterruhe.

Vorkommen

Sie kommt in vielen Staaten der Mitte der USA vom südlichen Kanada bis hin nach Nordmexiko vor - und zwar in Höhen bis zu ca. 3.000 m. Sie lebt besonders in Präriegebieten, Trockenwäldern, Kiefergehölzen oder Fluss-Canyons.
Die Unterart Crotalis viridis nuntius (Hopi-klapperschlange) dagen kommt nur in einem kleinen Teil Arizonas vor

Vermeiden eines Bisses

Gebiete, in denen diese Schlange vorkommen kann, sollte nur mit festem und hohem Schuhwerk begangen werden. Beim Klettern darf nicht in Felsspalten u.ä. gefasst. Beim Suchen von Pilzen und Beeren nicht ohne besondere Vorsicht in Gebüsche, Sträucher o.ä. greifen. Eventuell mit einem Stock diese vorher vorsichtig abklopfen. Beim Laufen ist fest aufzutreten Das Tier sollte nicht gereizt und auf keinen Fall sollte im Falle einer Begegnung versucht werden, es zu fangen oder gar zu töten. Erwachsene Tiere warnen durch ein unüberhörbares Rassel vor einer weiteren Annäherung. Dieses Warnsignal sollte sehr ernst genommen werden und man sollte auf Abstand bleiben bzw. gehen und sich über die sehr seltene Begegnung möglicherweise erfreuen

Art des Gifts

Das Gift der Prärieklapperschlange gilt als nicht unbedingt tödliches Gift. Seine Hauptanteile sind das Gewebe zerstörende Eiweiße, so genannte Proteasen. Diese myolitische Wirkung kann zum Herz- und Nierenversagen führen. Außerdem besitzt das Gift die Blutgerinnung und die Zellwanddurchlässigkeit beeinflussende Anteile, sodass es besonders in der Umgebung der Bissstelle zu starken Einblutungen kommen kann. Diese Ödeme können zu einem Schockzustand führen, der dann allerdings lebensbedrohend werden kann.
Ob Gift injiziert wurde, zeigt sich relativ schnell an der Symptomatik an der Bissstelle.
So schwillt z.B. ein gebissener Arm in der Umgebung der Bissstelle stark an und die Schwellung wandert allmählich den Arm entlang in Richtung Schulter. Dasselbe gilt für den Giftbiss an einem Bein. Aber auch ein Giftbiss am Körperstamm hat starke Schwellungen und Ödöme zur Folge.

Folgen eines Bisses

In der Umgebung der Bissstelle kommt es relativ schnell (unter 1 Stunde) zu einem Gewebsuntergang (Nekrosen), zu Einblututungen mit Ödembildung, die sich über die gesamte Extremität ausbreiten können. Weiterhin können Blutgerinnungsstörungen auftreten, der Blutdruck absinken und es kann zu Herzrhythmusstörungen kommen. Das Ganze geschieht innerhalb weniger Stunden. Später kann es zu einem Nierenversagen und starken Herzproblemen kommen.

Gegenserum, Antiserum

Es gibt kein spezielles Antiserum gegen das Gift der Prärieklapperschlange, aber es gibt in den USA ein polyvantes Antiserum, das die Prärieklapperschlange mit abdeckt.
Es muss allerdings bedacht werden, dass die Gabe eines Antiserums stets mit der Gefahr einer allergischen Reaktion bis hin zum lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock verbunden ist. Daher ist dessen Anwendung stets im Einzelfall genau zu überlegen.

Erste Hilfe

Die allgemeinen Regeln, wie man sich bei einem Schlangenbiss zu verhalten hat, sind bereits in unserer allgemeinen Einleitung über Schlangen dargestellt worden. Sie seien der Übersichtlichkeit halber hier nochmals erklärt:

  • unbedingt Ruhe bewahren, sowohl körperlich wie auch psychisch. Falls vorhanden, ist die Gabe eines Beruhigungsmittels empfehlenswert
  • die gebissene Extremität ruhig stellen, den Arm in eine Schlinge legen und das Bein möglichst schienen.
  • sofern es irgendwie möglich ist, sollte die gebissene Person im Liegen transportiert werden
  • die Schlange möglichst identifizieren
  • darauf achten, ob sich Symptome einer Vergiftung zeigen
  • die Gabe von Flüssigkeit ist sinnvoll, aber nur in Form von Wasser, Säften und nicht als Alkohol, Cola oder Kaffee
  • alle Möglichkeiten ausschöpfen, dass die gebissene Person schnellstens professionelle Hilfe bekommt
  • das Aussaugen oder Ausbrennen der Bisswunde hat sich als nicht sinnvoll erwiesen
  • das Ausschneiden der Bisswunde verschlimmert möglicherweise die Giftwirkung, da es z.B. bei Gerinnungsstörungen zu unkontrollierten Blutungen kommen kann
  • auch das Kühlen mit Eis hat sich als wirkungslos und teilweise sogar schädlich erwiesen. Durch starkes Kühlen können die sich besonders nach einem Biss dieser Schlange bildenden Gewebsnekrosen verstärkt werden und es kann zu Durchblutungsstörungen kommen

Das Anlegen eines Immobilisierungs-Druckverbandes ist nach einem Biss dieser Schlange, wie bei allen Klapperschlangen, nicht nur nicht empfehlenswert, sondern verschlimmert die Bissfolgen nur noch. Möglicherweise sogar ganz beträchtlich

Prognose nach einem Biss

Ohne Behandlung ist durchaus mit ernsten Folgen bis hin zur Amputation der gebissenen Extremität zu rechnen. Ein allergischer Schock auf Grund des als Gift injizierten Eiweißes kann zusätzlich zu dramatischen Folgen führen und muss ebenfalls unbedingt ärztlich behandelt werden. Ohne Behandlung führt ein allergischer Schock in vielen Fällen sogar zum Tod. Gelegentlich ist auch im Bereich Bissstelle mit bleibenden Schäden zu rechnen - bis hin zu Hauttransplantationen.

Zusammenarbeit

Seit Anfang September 2008 arbeiten wir mit einer sehr bedeutenden österreichischen Schlangenfarm zusammen. Hier wurden auch die obige Abbildung erstellt.

Reptilienzoo Nockalm
Eigentümer: Peter Zürcher
Vorwald 83
9564 Patergassen
Österreich/Kärnten
Mobil: 0043 - (0)676 - 37 47 807

Der Reptilienzoo - idyllisch im Bundesland Kärnten gelegen - beherbergt eine große Anzahl der verschiedensten Schlangen, von den Kobras über Klapperschlangen, Kreuzottern, Aspisvipern bis hin zu Puffottern und Mambas - um nur einige zu nennen. Der Zoo eignet sich sowohl für Einzelbesucher wie auch für Familien oder Schulklassen.
Er liegt ca. 40 km von Villach in Richtung Kleinkirchheim entfernt.

Giftnotruf-Zentralen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Giftnotruf-Zentralen, die auch vom Ausland aus 24-stündig erreichbar sind, hier >>>

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